Spahn bei ??Maischberger?? zu Corona-Impfungen
??Wir haben kein Problem mit der Menge??
Bei Sandra Maischberger steht Gesundheitsminister Jens Spahn nicht nur Rede und Antwort, sondern auch unter Beschuss ??? vor allem beim Thema Corona-Impfungen. H??tte die Anfangsknappheit verhindert werden k??nnen?
Gescholten, selten geschont und nie gelobt: Jens Spahn bei Sandra Maischberger
Foto: ?? WDR/Oliver Ziebe
Es war ein langer Tag f??r Jens Spahn. Bis sp??t in die Nacht mit der Kanzlerin konferiert, fr??h am Morgen dann schon am Telefon f??rs Interview mit dem Deutschlandfunk, tags??ber, neben anderen Terminen, seine Regierungserkl??rung im Bundestag. Nach Verl??ngerung, Elfmeterschie??en und Mitternacht dann bei ??Maischberger?? endlich wieder Rede und Antwort ??ber den Kladderadatsch mit Corona.
Es ist der Gesundheitsminister nicht zu beneiden, zu bedauern aber noch viel weniger. Es ist sein Job. Macht er ihn? Vielleicht sogar gut? Und was macht er dabei f??r eine Figur?
Spa??vogel Urban Priol nimmt den Mann in Schutz. Er habe erst so ??richtig Angst?? bekommen, als Angela Merkel ihrem Minister das Heft aus der Hand, die Impf- zur Chefsache gemacht und die Beschaffung der Impfstoffe zur Sache der Europ??ischen Kommission erkl??rt habe.
Robin Alexander von der ??Welt?? nimmt an, ??dass die Politiker wirklich Angst haben??. Am Anfang habe es keine Masken gegeben, nun seien andere L??nder augenscheinlich bestens versorgt mit dem lebensrettenden Impfstoff ??? Deutschland nicht.
Und Melanie Amann vom SPIEGEL kritisiert, Spahn wirke ??wie eine wandelnde Arzneimittelwerbung??, f??r die man ??zu Risiken und Nebenwirkungen?? erst das Kleingedruckte konsultieren m??sse. Und da stehe dann allzu oft anderes drin als das, was der Minister ??ffentlich verk??nde.
Das Gespr??ch mit dem oft Gescholtenen, selten Geschonten und nie Gelobten beginnt Sandra Maischberger mit einem kurzen R??ckblick auf seinen Besuch in der Sendung im Februar 2020. Da sch??ttelte man sich zur Begr????ung noch die H??nde, redete aber schon ??? halb im Scherz ??? dar??ber, ob das so eigentlich in Ordnung sei, hygienisch. Aus Norditalien h??re man ja Furchtbares.
Kein Jahr sp??ter w??tet das Virus ungebrochen in Deutschland. Spahn r??umt ein, es habe sich seitdem entwickelt, ??was ich so in dieser Dimension auch nicht erwartet h??tte??. Am meisten vermisse er pers??nlich ??die Unbeschwertheit im Umgang mit anderen??.
??Ich kann's nicht verbindlich sagen, bevor es nicht verbindlich ist??
Im Grunde sagt Spahn nichts anderes als am Morgen im Deutschlandfunk, als am Nachmittag im Bundestag und als das, was er gegenw??rtig in jedes Mikrofon sagt.
Eine Eind??mmung sei ??nicht nur durch staatliches Handeln?? zu haben, sondern bed??rfe ??gemeinschaftlichen Handelns??. Eine Binse, weshalb Maischberger nach der Lage in den Alten- und Pflegeheimen fragt. Das seien doch ??Tote, die es nicht h??tte geben m??ssen?? ??? zumal L??nder wie Gro??britannien oder Israel bereits mit dem Impfen viel weiter seien.??
Spahn erkl??rt: ??Wir haben kein Problem mit der Menge?? der Impfstoffe. Die Frage sei nur, ??wann die kommen, in welchem Quartal??. Das h??nge von vielen Faktoren ab, neuen Produktionsst??tten, Zulassungen f??r Stoffe: ??Ich kann's nicht verbindlich sagen, bevor es nicht verbindlich ist??.
Maischberger m??chte konkret wissen, warum ??von den Impfstoffen, die jetzt da sind, andere L??nder mehr haben??. Vor allem, da Europa vom verf??gbaren Biontech-Impfstoff nicht so viel bestellt habe, wie es h??tte bestellen k??nnen. Spahn preist die Verhandlungen auf EU-Ebene und betont: ??Die Anfangsknappheit ist trotzdem da??, weil eben derzeit noch produziert werde.
Bei einer Notzulassung ??? wie in Israel oder den USA ??? w??re wohl die ??Anfangsknappheit?? weniger dramatisch. F??r Deutschland komme das aus impfstrategischen Gr??nden nicht infrage. Bald, so Spahn, w??rden wir ??ber ??Impfbereitschaft reden??, weshalb er ??auf eine ordentliche Zulassung setze??.
Wobei ??ber mangelnde Impfbereitschaft schon heute geredet wird. Auch ??ber eine m??gliche Impfpflicht, wie Markus S??dersie ins Gespr??ch gebracht hat. F??r Spahn, da habe er ??sein Wort gegeben??, komme dergleichen nicht infrage. Die Akzeptanz f??r das Impfen werde mit einer Pflicht nicht wachsen ??? und auch nicht als Wertsch??tzung empfunden von den Pflegekr??ften. Auch sei ??bis heute nicht klar??, ob ein Geimpfter noch ansteckend sei oder nicht.
Es ist zwar vergleichsweise unwichtig, muss aber doch gefragt werden. Wie er denn seine Chancen auf eine Kanzlerschaft einsch??tze, wo doch am Samstag ein neuer CDU-Vorsitz gew??hlt werde. Der Richtungsstreit innerhalb der CDU sei, meint Spahn, ??unter der Pandemieoberfl??che auch noch da??. Ihm selbst gehe es aber gerade um Wichtigeres und ??nicht um mich??. Man m??chte es ihm gern glauben. Das w??re sein Job.
Im Verlauf der Sendung sind in Deutschland ungef??hr 50 weitere Menschen an oder mit Corona gestorben.