Nordirland
Bus in Belfast bei erneuten Protesten in Brand gesetzt
Bei neuen Krawallen in der nordirischen Hauptstadt Belfast ist ein Linienbus angegriffen und angez??ndet worden. Premierminister Johnson zeigt sich ??zutiefst besorgt?? ??ber die seit Tagen herrschende Gewalt.
Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, er sei ??zutiefst besorgt?? ??ber die Gewalt, die in den letzten Tagen mehr als 40 Polizisten verletzt habe. Nach Ansicht der Sicherheitsbeh??rden stecken hinter den Krawallen teils militante protestantisch-loyalistische Gruppierungen, die auch im Drogenhandel t??tig sind.
Auf im Internet kursierenden Videos war zu sehen, wie ein Doppeldeckerbus zun??chst mit Brands??tzen beworfen wurde und sp??ter komplett ausbrannte. Berichten zufolge wurde auch ein Pressefotograf attackiert. Der Vorfall ereignete sich an einer Kreuzung zwischen einem protestantischen und einem katholischen Wohnviertel. Die Polizei rief die Bev??lkerung auf, mehrere Areale im Stadtgebiet zu meiden, in denen sich Menschen versammelt hatten.
Foto: Peter Morrison??/ dpa
Vorgeblicher Anlass f??r die Ausschreitungen ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, hochrangige Politiker der katholisch-republikanischen Sinn-Fein-Partei nach der Teilnahme an der gro??en Beerdigung eines ehemaligen IRA-Terroristen nicht wegen Verst????en gegen die Coronaregeln zu belangen.
Auch der Sonderstatus Nordirlands, wie er im Brexit-Abkommen festgelegt wurde, st????t auf Widerstand in Teilen des protestantischen Lagers. Der britische Landesteil ist de facto Teil des EU-Handelsraums geblieben, um Warenkontrollen an der Grenze zum EU-Mitgliedsstaat Republik Irland zu verhindern. Stattdessen m??ssen nun Kontrollen an den H??fen stattfinden, wenn Waren aus den anderen Teilen des Vereinigten K??nigreichs nach Nordirland kommen.
Im Nordirland-Konflikt, der erst 1998 mit dem Karfreitagsabkommen endete, standen sich jahrzehntelang mehrheitlich protestantische Bef??rworter der Union mit Gro??britannien und ??berwiegend katholische Anh??nger einer Vereinigung der beiden Teile Irlands gegen??ber. Auch die Polizei und das britische Milit??r wurden in den Konflikt hineingezogen. Mehr als 3600 Menschen starben, fast 50.000 wurden verletzt. Noch immer ist die Gesellschaft tief gespalten.