Pl??ne f??r Mitte M??rz
Bundeswehr soll Regierungsbeamte mit AstraZeneca impfen
Gesundheitsminister Spahn plant eine Impfkampagne f??r Bundesbeamte. Nach SPIEGEL-Informationen sollen zun??chst systemrelevante Regierungsmitarbeiter geimpft werden, sie sollen die Vakzine von AstraZeneca bekommen.
Bundeswehreinsatz in Impfzentrum in K??ln: Tausende systemrelevante Beamte der Bundesregierung
Foto: Christoph Hardt??/ Future Imago / imago images
Auf die Bundeswehr kommt in der Coronakrise eine neue Aufgabe zu. Nach SPIEGEL-Informationen hat das Gesundheitsministerium von Jens Spahn im Verteidigungsressort angefragt, ob die Truppe kurzfristig die Impfung von Tausenden systemrelevanten Beamten der Bundesregierung und aus den Ministerien ??bernehmen kann.
In einem Brief bat Gesundheitsstaatssekret??r Thomas Steffen seinen Kollegen Gerd Hoofe am Freitag, ob die Bundeswehr dazu ab Mitte M??rz in Bonn und Berlin entsprechende Impfzentren einrichten k??nne. Dort sollten dann die ??priorit??r zu impfenden Angeh??rigen?? der einzelnen Bundesministerien geimpft werden, so Steffen.
Bereits vor Monaten hatten alle Bundesministerien Listen mit sogenannten systemrelevanten Beamten erstellt, die priorit??r geimpft werden sollen. Aus Regierungskreisen hie?? es damals, pro Ministerium seien dies etwa 15 Prozent der Beamten. Alle Ministerien zusammen besch??ftigen etwa 18.000 Mitarbeiter.
Impfung f??r ??Funktionstr??ger in relevanter Position??
Grunds??tzlich sieht die Impfverordnung vor, dass Regierungsbeamte, die ??als Funktionstr??ger in relevanter Position t??tig sind??, vorrangig geimpft werden sollen. Bereits jetzt stehen gesonderte Impfkontingente f??r Polizisten mit einem hohen Infektionsrisiko oder Soldaten im Auslandseinsatz bereit.
Da das Gesundheitsressort ??ber keine eigene Infrastruktur f??r das Impfen der Beamten der Bundesregierung verf??gt, bitte die Spahn-Beh??rde nun die Bundeswehr um Amtshilfe. ??Nach meiner Bewertung verf??gt die Bundeswehr ??ber umfangreiche Erfahrung bei der Impfung gro??er Personengruppen??, schreibt Steffen in seinem Brief.
F??r die Betroffenen, die ab Mitte M??rz geimpft werden, enth??lt das Schreiben eine weitere relevante Information: Ziemlich weit hinten schreibt Spahns Staatssekret??r, dass f??r die Beamten der Bundesregierung der derzeit umstrittene AstraZeneca-Impfstoff vorgesehen sei.
AstraZeneca ist ??priorit??r einzusetzen??
??Mit der Zulassung des Impfstoffs der Firma AstraZeneca steht f??r Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren ein Impfstoff zur Verf??gung, der hier priorit??r einzusetzen ist??, schreibt Steffen. Als weiteren Grund f??r die Auswahl schreibt er, dass die Vakzine von AstraZeneca leichter zu transportieren und zu lagern sei als etwa der Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Ob diese Nachricht unter den Regierungsbeamten gut ankommt, darf bezweifelt werden. Nach SPIEGEL-Informationen verbreitete sich die Information ??ber die Auswahl des Impfstoffs f??r die Regierungsmitarbeiter seit Freitag bereits in den Ministerien und wurde in zahlreichen WhatsApp-Gruppen kontrovers diskutiert.
Mehrere Ministeriale berichteten, ??hnlich wie beim Pflegepersonal sei auch unter den Beamten eine eher niedrige Impfbereitschaft zu erwarten. AstraZeneca werde von vielen Beamten als ??zweite Wahl?? gesehen, da die Wirksamkeit nicht so hoch sei wie bei Biontech/Pfizer und der Impfstoff vor der sogenannten S??dafrika-Mutation nicht sch??tze.
Verunsicherung bei der Polizei
Bei der Polizei, wo vor allem Beamte, die bei Demonstrationen oder an den Grenzen eingesetzt werden, bereits ein Impfangebot erhalten haben, sind solche Zweifel bereits weitverbreitet. Viele Beamte haben sich bereits an die Gewerkschaft der Polizei gewandt und lassen sich dort beraten.
??Die Impfstofffrage hat bei vielen Kollegen verst??ndlicherweise Verunsicherung ausgel??st, ob die Polizei wirklich bestm??glich gewappnet ist??, beschreibt der GdP-Vorsitzende J??rg Radek die aktuelle Stimmung. Deswegen forderte er f??r alle Polizisten ??den optimalen Schutz ??? egal ob es um schusssichere Westen oder einen Impfstoff gegen Corona geht??.
Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan h??uften sich F??lle einer r??tselhaften Lungenentz??ndung. Mittlerweile sind mehr als 100 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ??ndert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen ??berblick ??ber alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.
F??r die Regierung steht bei der Impfkampagne f??r die Ministerien einiges auf dem Spiel. ??Wenn sich unsere eigenen Leute nicht mit AstraZeneca impfen lassen??, warnt ein Topbeamter, ??k??nnen wir der Bev??lkerung den Stoff noch schlechter verkaufen.?? Deshalb plane man schon eine interne Informationskampagne, um die Zweifel zu zerstreuen.
Was der neue Impfplan f??r die Bundesminister bedeutet, bleibt in dem Brief offen. Im Gegensatz zu fast allen anderen L??ndern weltweit, wo sich Staatschefs und wichtige Minister als Symbol fr??h und medienwirksam impfen lie??en, ist in Deutschland bisher noch kein Regierungsmitglied gegen das Coronavirus gesch??tzt.
Kanzlerin Angela Merkel lie?? dazu bereits mehrmals mitteilen, sie wolle sich erst impfen lassen, wenn sie laut der Impfverordnung ??an der Reihe?? sei.