SPIEGEL-Umfrage Mehrheit h??lt Impfpflicht f??r Pflegekr??fte f??r zielf??hrend

Die Corona-Impfung laufen auf Hochtouren
Foto: Petra Nowack??/ imago images/penofotoMarkus S??der ist in der Coronakrise schon durch zahlreiche Vorschl??ge aufgefallen. Mit einem seiner neuesten st????t er politisch auf breite Ablehnung: Der bayerische Ministerpr??sident hatte angeregt, eine verpflichtende Impfung f??r Pflegekr??fte pr??fen zu lassen.
S??der begr??ndete seinen Vorsto?? damit, dass sich in Alten- und Pflegeheimen zu wenige Mitarbeiter impfen lie??en, obwohl die Bewohner dort besonders durch das Coronavirus gef??hrdet seien. Allerdings gibt es keine belastbaren Zahlen zur Impfbereitschaft des Pflegepersonals. Und noch im November hatte S??der gesagt: ??Es wird aber keine Impfpflicht geben.??
Die Koalitionsparteien CDU und SPD, aber auch die Oppositionsparteien lehnen eine Pflicht zur Impfung ohnehin ab. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn trat S??ders Vorsto?? entgegen. ??Es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben??, sagt der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk.
Allerdings kann S??der in der aktuellen Debatte laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey im Auftrag des SPIEGEL auf breite Unterst??tzung der Bev??lkerung setzen.
In der Erhebung antworteten rund 58 Prozent der Befragten mit ??Ja, auf jeden Fall?? oder mit ??eher ja?? auf die Frage, ob sie eine Corona-Impfpflicht f??r Pflegekr??fte f??r zielf??hrend halten, um die Risikogruppen besser zu sch??tzen. Knapp 35 Prozent der mehr als 5000 Befragten antworten mit ??eher nein?? oder ??Nein, auf keinen Fall??.
Besonders gut kommt der Vorsto?? des bayerischen Ministerpr??sidenten bei den eigenen W??hlern an. Unter Unionsanh??ngern bef??rworten drei Viertel die Idee einer Impfpflicht f??r medizinisches Personal.
Auch unter ??lteren Menschen ist die Zustimmung ??berdurchschnittlich hoch. W??hrend in der Gruppe der 30- bis 39-J??hrigen nur rund 46 Prozent daf??r sind, w??nschen sich in der Gruppe der ??ber 65-J??hrigen rund 73 Prozent, dass medizinisches Personal sich impfen lassen muss.
Eine allgemeine Impfpflicht lehnt die Mehrheit der Deutschen hingegen ab, wie eine andere Umfrage zeigt. Auch hier hat S??der die Stimmung in der Bev??lkerung offenbar richtig eingesch??tzt. F??r die Allgemeinheit hatte S??der n??mlich keine Impfpflicht gefordert, sondern sich eines Kunstgriffs bedient: Die Corona-Impfung sei eine ??B??rgerpflicht??, sagte der CSU-Politiker.
Im Auftrag des SPIEGEL fragte Civey daher: ??Inwieweit stimmen Sie folgender Aussage zu: ???Sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist eine B??rgerpflicht?????? Hier stimmten 62 Prozent der Befragten zu, rund 30 Prozent widersprachen. Auch in dieser Frage ist die Zustimmung bei den ??ber 65-J??hrigen mit 76 Prozent deutlich h??her als in jeder anderen Altersgruppe.
Schaut man auf die Zustimmungswerte je nach Wahlabsicht, zeigt sich: S??der hat die Mehrheit bei Anh??ngerinnen und Anh??ngern der Union klar hinter sich. Deutlichen Widerspruch gab es dagegen bei Unterst??tzern der AfD, der FDP und der Linken.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey arbeitet mit einem mehrstufigen voll automatisierten Verfahren. Alle repr??sentativen Echtzeitumfragen werden in einem deutschlandweiten Netzwerk aus mehr als 20.000 Websites ausgespielt (??Riversampling??), es werden also nicht nur Nutzer des SPIEGEL befragt. Jeder kann online an den Befragungen teilnehmen und wird mit seinen Antworten im repr??sentativen Ergebnis ber??cksichtigt, sofern er sich registriert hat. Aus diesen Nutzern zieht Civey eine quotierte Stichprobe, die sicherstellt, dass sie beispielsweise in den Merkmalen Alter, Geschlecht und Bev??lkerungsdichte der Grundgesamtheit entspricht. In einem dritten Schritt werden die Ergebnisse schlie??lich nach weiteren soziodemografischen Faktoren und Wertehaltungen der Abstimmenden gewichtet, um Verzerrungen zu korrigieren und Manipulationen zu verhindern. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in den Civey FAQ.
Die Registrierung hilft dabei, die Antworten zu gewichten, und erm??glicht so ein Ergebnis f??r die Umfragen, das f??r die Wahlbev??lkerung in Deutschland repr??sentativ ist. Jeder Teilnehmer wird dabei nach seinem Geschlecht, Geburtsjahr und Wohnort gefragt. Danach kann jeder seine Meinung auch in weiteren Umfragen zu unterschiedlichen Themen abgeben.
Die Antwort jedes Teilnehmers wird so gewichtet, dass das Resultat einer Umfrage f??r die Grundgesamtheit repr??sentativ ist. Bei der Sonntagsfrage und beim Regierungsmonitor umfasst diese Grundgesamtheit die wahlberechtigte Bev??lkerung in Deutschland. Die Gewichtung geschieht voll automatisiert auf Basis der pers??nlichen Angaben bei der Registrierung sowie der Historie fr??herer Antworten eines Nutzers. Weitere Details zur Methodik stehen im Civey-Whitepaper.
Meinungsumfragen werden in der Regel telefonisch oder online durchgef??hrt. F??r die Aussagekraft der Ergebnisse ist entscheidend, wie viele Menschen erreicht werden k??nnen und wie viele sich tats??chlich an einer Umfrage beteiligen, wenn sie angesprochen werden. Internetanschl??sse und Festnetzanschl??sse sind in Deutschland derzeit etwa gleich weit verbreitet ??? bei jeweils rund 90 Prozent der Haushalte, Mobiltelefone bei sogar 95 Prozent. Die Teilnahmebereitschaft liegt bei allen Methoden im einstelligen Prozentbereich, besonders niedrig sch??tzen Experten sie f??r Telefonumfragen ein.
Es gibt also bei beiden Methoden eine Gruppe von Personen, die nicht erreicht werden kann, weil sie entweder keinen Anschluss an das jeweilige Netz hat oder sich nicht an der Umfrage beteiligen m??chte. Deshalb m??ssen f??r ein aussagekr??ftiges Ergebnis immer sehr viele Menschen angesprochen werden. Civey-Umfragen sind derzeit neben dem SPIEGEL in mehr als 20.000 andere Webseiten eingebunden, darunter auch unterschiedliche Medien. So wird gew??hrleistet, dass m??glichst alle Bev??lkerungsgruppen gut erreicht werden k??nnen.
Bis das Ergebnis einer Umfrage repr??sentativ wird, m??ssen ausreichend viele unterschiedliche Menschen daran teilnehmen. Ob das bereits gelungen ist, macht Civey transparent, indem zu jedem Umfrageergebnis eine statistische Fehlerwahrscheinlichkeit angegeben wird. Auch die Zahl der Teilnehmer und die Befragungszeit werden f??r jede Umfrage ver??ffentlicht.
In unseren Grafiken ist der statistische Fehler als farbiges Intervall dargestellt. Dieses Intervall zeigt jeweils, mit welcher Unsicherheit ein Umfragewert verbunden ist. Zum Beispiel kann man bei der Sonntagsfrage nicht exakt sagen, wie viel Prozent eine Partei bei einer Wahl bekommen w??rde, jedoch aber ein Intervall angeben, in dem das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit liegen wird. ??berschneiden sich die Intervalle von zwei Umfragewerten, dann k??nnen streng genommen keine Aussagen ??ber die Differenz getroffen werden. Bei der Sonntagsfrage hei??t das: Liegen die Umfragewerte zweier Parteien so nah beieinander, dass sich ihre Fehlerintervalle ??berlappen, l??sst sich daraus nicht ableiten, welche von beiden aktuell bei der Wahl besser abschneiden w??rde.
Die pers??nlichen Daten der Nutzer werden verschl??sselt auf deutschen Servern gespeichert und bleiben geheim. Mitarbeiter von Civey arbeiten f??r die Auswertungen lediglich mit User-IDs und k??nnen die Nutzer nicht mit ihrer Abstimmung in Verbindung bringen. Die pers??nlichen Angaben der Nutzer dienen vor allem dazu, die Antworten zu gewichten und sicherzustellen, dass die Umfragen nicht manipuliert werden. Um dies zu verhindern, nutzt Civey statistische wie auch technische Methoden. Dar??ber hinaus arbeitet Civey mit externen Partnern zusammen, die Zielgruppen f??r Werbetreibende erstellen. Nur wenn Nutzer die Datenschutzerkl??rung sowohl von Civey als auch von einem externen Partner akzeptiert haben, d??rfen Ihre Antworten vom Partner zur Modellierung dieser Zielgruppen genutzt werden. Ein Partner erh??lt aber keine Informationen zu Ihren politischen und religi??sen Einstellungen sowie solche, mit denen Sie identifiziert werden k??nnen. Civey-Nutzer werden auch nicht auf Basis ihrer Antworten mit Werbung bespielt. Der Weitergabe an Partner k??nnen Sie als eingeloggter Nutzer jederzeit hier widersprechen. Mehr Informationen zum Datenschutz bei Civey finden Sie hier.
An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/station??ren Website die M??glichkeit, an einer repr??sentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Zur Erhebung seiner repr??sentativen Umfragen schaltet die Software des 2015 gegr??ndeten Unternehmens Websites zu einem deutschlandweiten Umfragenetzwerk zusammen. Neben dem SPIEGEL geh??ren unter anderem auch der ??Tagesspiegel??, ??Welt??, ??Wirtschaftswoche?? und ??Rheinische Post?? dazu. Civey wurde durch das F??rderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europ??ischen Fonds f??r regionale Entwicklung finanziert.