Satiriker und EU-Politiker
Sonneborn spricht nach Eklat von misslungenem Witz
Satiriker Martin Sonneborn reagiert einsichtig auf die Kritik seines Parteikollegen Nico Semsrott. Nachdem er Kritik an einem rassistischen Witz zun??chst abgeblockt hatte, nimmt er sie nun ernst.
Satiriker und EU-Politiker Martin Sonneborn hat einsichtig auf den Parteiaustritt des Kabarettisten Nico Semsrott aus der gemeinsamen Partei ??Die Partei?? reagiert. Semsrott hatte kurz zuvor Sonneborns ??ignoranten Umgang mit Feedback?? kritisiert und damit seinen Abschied von der Partei begr??ndet.
Ansto?? der Kritik ist ein misslungener Witz Sonneborns. Der Parteivorsitzende hatte nach dem Sturm auf das US-Kapitol ein Foto von sich verbreitet. Auf diesem trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift: ??AU WIEDELSEHERN, AMLERIKA! abem Sie Guter FrLug runtel! Printed in China f??r Die PALTEI?? ??? ein misslungener Seitenhieb gegen US-Pr??sident Donald Trump.
Bei Facebook schrieb Sonneborn nun: ??Es tut mir leid, dass Menschen durch die Reproduktion dieser Stereotype verletzt wurden.??
Ziel seiner Aktion sei gewesen, ??die zunehmend gegenstandsloser werdende weltpolitische ??berheblichkeit der USA zu karikieren??, schrieb Sonneborn. Dazu z??hle die wirtschaftliche Konfrontation mit China. ??Und vor allem: die wiederholten sinophoben Ausf??lle und Polemiken ihres Pr??sidenten??.
Er habe sich sprachlicher Stereotype bedient ??und ein billiges Klischee aufgenommen??, schrieb Sonneborn. Die Wirkung habe er jedoch untersch??tzt. ??Ich war so ??berzeugt davon, dass die Sto??richtung des Aufdrucks klar ist, dass mir nicht bewusst war, dass sich jemand davon rassistisch diskriminiert f??hlen k??nnte??, so Sonneborn: Wenn ein Witz aber zu rassistischer Verletzung f??hrt, statt Reflexionsanst????e zu geben oder zumindest ein befreiendes Lachen nach sich zu ziehen, dann ist es ein misslungener Witz.??
Parteikollege Semsrott hatte Sonneborns Reaktion auf die Kritik an dem T-Shirt bem??ngelt. ??Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen f??hlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgef??hl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren??, teilte Semsrott mit. Sonneborn hatte Kritikern zun??chst vorgehalten, sie verst??nden seine Kunst nicht. Den Post l??schte er allerdings. 2011 war Sonneborn international negativ aufgefallen, als er auf einem Wahlplakat den damaligen US-Pr??sidenten Barack Obamadurch Blackfacing imitierte.
??Die Partei?? war 2004 von Mitarbeitern des Satiremagazins ??Titanic?? gegr??ndet worden;??Sonneborn??war damals Chefredakteur. Sie sicherte sich bei der Europawahl 2019 mit 2,4 Prozent der Stimmen in Deutschland zwei Sitze im EU-Parlament.??Sonneborn??ist bereits seit 2014 im Europaparlament.