Gewinnr??ckgang durch Coronakrise Medizinkonzern Fresenius will Kosten senken

Fresenius-Chef Sturm: ??Mindestens in etwa stabil?? bleiben
Foto: Sepp Spiegl??/ imago images/sepp spieglNach einem Gewinnr??ckgang in der Coronakrise plant der Krankenhaus- und Medizinkonzern Fresenius erhebliche Kostensenkungen. Das Dax-Unternehmen will bis 2023 Verbesserungen beim Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen von mindestens 100 Millionen Euro j??hrlich erreichen. Das teilte Fresenius in Bad Homburg mit.
Im Gesamtjahr 2020 stieg der Umsatz um zwei Prozent auf 36,3 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis sackte jedoch um vier Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro ab.
??Corona wird uns auch im laufenden Jahr noch vor manche Herausforderung stellen??, sagte Fresenius-Chef Stephan Sturm. ??Umso mehr gilt es, unsere Effizienz zu steigern und damit unsere Kostenbasis zu verbessern.?? Fresenius wolle Wachstumsfelder wie digitale medizinische Angebote, Heimdialyse f??r Nierenpatienten, das Gesch??ft mit Kinderwunschkliniken sowie Nachahmermedikamenten von Biotech-Arzneien ausbauen.
Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands gr????ter privater Krankenhausbetreiber mit 89 Hospit??lern die Pandemie zu sp??ren bekommen. Operationen mussten verschoben werden, um Intensivbetten f??r Corona-Patienten freizuhalten. Da die Pandemie aber relativ glimpflich verlief, standen viele Betten leer. Staatliche Hilfen f??r Krankenh??user konnten die Ausf??lle nur mindern.
Da weniger operiert wurde, kamen auch weniger Arzneien von der Fl??ssigmedizin-Tochter Fresenius Kabi zum Einsatz. Im Schlussquartal konnte Kabi seinen Umsatz leicht steigern, auch das Krankenhausgesch??ft in Deutschland und Spanien wuchs deutlich.
Hoffen auf die zweite Jahresh??lfte
Fresenius rechnet weiter mit Belastungen in der Pandemie. Erst in der zweiten Jahresh??lfte w??rden sich die Bedingungen in wesentlichen M??rkten bessern, warnte der Konzern und verwies auf hohe Risiken. ??Dies ist jedoch stark von der z??gig voranschreitenden Durchimpfung der Bev??lkerung in diesen M??rkten abh??ngig.?? In diesem Jahr erwartet Fresenius nunmehr w??hrungsbereinigt einen Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Ziele f??r das bereinigte Konzernergebnis best??tigte das Management, es soll ??mindestens in etwa stabil?? bleiben.
Ein Bremsklotz ist aus finanzieller Sicht die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC). Ohne Ber??cksichtigung ihrer Ergebnisentwicklung d??rfte das w??hrungsbereinigte Konzernergebnis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Beim Umsatz werde mit einem w??hrungsbereinigten Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Auch FMC k??ndigte ein millionenschweres Ma??nahmenpaket an.
An der B??rse ver??nderten sich die Kurse von Fresenius und FMC am Dienstagvormittag in einem schwachen Marktumfeld wenig. Anfang Februar hatte FMC mit einem d??steren Ausblick f??r einen weiteren Kursrutsch beider Wertpapiere gesorgt. Hiervon haben sich die Aktien bislang nicht erholt. Die Fresenius-Aktie verlor seit Mitte 2017 mehr als die H??lfte ihres Wertes. Die ebenfalls im Dax gelisteten FMC-Papiere gaben seit Ende 2017 um mehr als ein Drittel nach.